Warum es Resi gibt – ein persönlicher Impuls
Seit 2021 begleite ich Menschen durch Veränderungsprozesse, Neuanfänge, Krisen und Umbrüche. In unseren Coachingsitzungen entstehen Impulse für Entwicklungen, die zwischen den Terminen stattfinden. Dabei ist Selbstreflexion ein wesentlicher Beitrag zum Vorankommen: Inneres Erleben wird sichtbar, verstehbar, akzeptierbar und bewusster.
Gleichzeitig begleitet mich seit Langem eine Neugier für digitale Werkzeuge. Schon eine Weile nutze ich KI im Coaching, insbesondere in Jobcoachings – mit meinen Klienten als Formulierungshilfe, zur Ideenfindung und als Recherchewerkzeug. Für mich selbst nutze ich KI, um Sitzungsideen auszuarbeiten, Blogbeiträge zu schreiben und viele weitere Aufgaben rund um meine Praxis zu unterstützen.
Die Frage, ob KI und Coaching sich gegenseitig ersetzen können, wird online heftig diskutiert und meist klar verneint. Gleichzeitig wird KI längst auch als persönlicher Ratgeber genutzt – häufig jedoch ohne fachlichen und ethischen Rahmen. Auf Reddit lese ich in „therapyGPT“ mit, wie sich Nutzer über Selbstreflexion mit KI austauschen. Dr. med Gunter Schmidt, Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, bringt mit BIGsysther heraus. Diese App „BIGsysther“ (BIG Systemic Therapy Chatbot) ist eine digitale Anwendung auf KI Basis, die auf hypnosystemischen Prinzipien basiert.
Für mich stellt sich nicht die Frage ob, sondern wie wir KI sinnvoll in den Coachingprozess einbinden können und welchen Rahmen es dazu braucht. Ich bin überzeugt: Wenn sie mit Sorgfalt und Haltung integriert wird, kann sie sehr wohl etwas ermöglichen – Klarheit, Resonanz und Selbstkontakt.
So entstand die Idee für Resi: ein digitaler Reflexionsraum, ein Ort für das Eigene – zwischen den Terminen, im Alltag, im eigenen Rhythmus und in einem klaren Rahmen.
Worauf es ankommt: Ethikleitlinien für KI im Coaching
Resis Entwicklung war von vielen kritischen Fragen begleitet. Kann man ein Sprachmodell so konfigurieren, dass es Coaching ergänzt und nicht ersetzt? Wie muss ein Dialog gestaltet sein, damit er nicht manipuliert, sondern Selbstwahrnehmung und -reflexion stärkt?
Ich habe von Anfang an Ethikleitlinien für Resi formuliert. Dazu gehört:
- Die Sprache von Resi ist achtsam, offen und strukturiert – nie interpretierend.
- Resi stellt Fragen, keine Diagnosen.
- Der Fokus liegt auf Selbstklärung, nicht auf Bewertung.
- Resi gibt keine Ratschläge, sondern lädt zur inneren Bewegung ein.
- Jede Konfiguration wird getestet – mit Gespür für Ton, Timing und Tiefe.
Ein kleiner Einblick, wie Resi klingt:
„Wenn Sie innehalten – welche innere Stimme wird gerade hörbar?“
„Was bewegt sich, wenn Sie dieser Regung Raum geben?“
Diese Haltung ist entscheidend, wenn es um den verantwortungsvollen Einsatz von KI im Coaching geht.
Verantwortung heißt auch: Datenschutz & Aufklärung
Wer ein Tool wie Resi nutzt, trägt Verantwortung – für Klarheit, Transparenz, Aufklärung und Schutz. Deshalb ist die Nutzung von Resi nur im Rahmen eines Coachings möglich: nach einem persönlichen Onboarding und mit dokumentierter Aufklärung über Grenzen, Risiken und Datenschutz.
Jede Person, die Resi nutzt, erhält:
- eine verständliche Einführung im persönlichen Gespräch,
- Erläuterungen zur Nutzung, zu Risiken und Einordnung,
- ein Dokument mit der Aufklärung zur digitalen Unterschrift.
Alle Resi-Dialoge sind anonymisiert, temporär und ausschließlich für die jeweilige Person zugänglich. Nach Ende des Coachings wird der Zugang deaktiviert.
Wie ich Resi getestet habe – und was ich daraus gelernt habe
Bevor Resi überhaupt jemand anders nutzen durfte, habe ich selbst mit dem Tool gesprochen. Immer wieder. In unterschiedlichen Rollen: als Coach, als Mensch, als Skeptikerin. Ich habe herausgefordert, hinterfragt, provoziert und ausprobiert.
Dabei sind spannende Erfahrungen entstanden. In manchen Gesprächen war sofort Klarheit da, ein Impuls, der weiterführte. In anderen fehlte der innere Funke – dann habe ich die Konfiguration überarbeitet. Mal war die Sprache zu technisch, mal zu weich. Ich habe gelernt, wie entscheidend Ton, Rhythmus und Haltung sind und wie fein die Grenze zwischen inspirierend und irritierend ist.
Auch erste Testnutzer haben Resi ausprobiert – auf freiwilliger Basis und mit Feedbackrunde. Was sie rückmeldeten:
„Das Ergebnis ist verblüffend. Ich habe mich gefragt, welches Interesse Sie daran haben, so etwas zu entwickeln.“
„Resi hat mir genau den Impuls aus mir herausgeholt, den ich mir nie hätte selbst geben können.“
Diese Rückmeldungen zeigen mir: Es lohnt sich, neue Wege zu gehen – wenn man sie sorgfältig baut.
Ein hypothetisches Beispiel: Selbstreflexion mit KI in der Praxis
Eine Klientin wählt einen Tagesimpuls als Einstieg für die Selbstreflexion mit KI und reflektiert mit Resi ihre aktuelle Situation.

Was Resi für mich bedeutet
Resi ist eine Einladung zur Selbstbegegnung. Und darum geht es mir im Coaching: um Selbstverantwortung, Klärung und Kontakt.
Ich glaube an das Potenzial, wenn es gelingt, Technologie mit Ethik und Sinn zu verbinden. Resi ist mein Beitrag dazu – ein Beispiel dafür, wie KI und Coaching sich ergänzen können.
Ausblick & Einladung
Resi entwickelt sich weiter. Ich nehme Rückmeldungen auf, teste neue Varianten und schärfe die Sprache. Ich reflektiere, was funktioniert – und was nicht. Und ich bleibe im Gespräch: mit Kollegen, Klienten und kritischen Stimmen.
Wenn Sie sich für Resi interessieren, lade ich Sie ein, mit mir ins Gespräch zu kommen – ob zur eigenen Nutzung, zum Austausch über KI im Coaching oder einfach zur gemeinsamen Reflexion.