Notbremse Krankmeldung – Wenn der Körper die Reißleine zieht

Viele, die den Weg ins Resilienz Coaching finden, sind nicht am Anfang einer Stressbelastung, sondern mittendrin. Ihr Körper hat längst begonnen, deutlich zu sprechen: mit Verspannungen im Nacken, Druck im Kopf, Erschöpfung, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Kreislaufproblemen oder Konzentrationsschwierigkeiten. Dahinter steht meist mehr als nur ein stressiger Tag. Oft ist es das anhaltende Gefühl: leer, durch, ausgebrannt.

Wenn auch der Urlaub nicht mehr der Regeneration dient und das Wochenende keine Erholung mehr bringt, zieht der Körper die Reißleine. Dann kann eine Krankmeldung der letzte Anker sein. Kein Rückzug, kein Scheitern – sondern ein Signal: So geht es nicht weiter.

Was jetzt?

Eine Krankmeldung schafft Raum. Sie unterbricht den Automatismus. Allerdings sie ist kein Selbstläufer. Was in dieser Zeit geschieht, ist entscheidend. Kommt es nur zur Pause – oder zum Wendepunkt?

Resilienz braucht mehr als Erholung

Wer aus Erschöpfung zurückkommen möchte, braucht mehr als Schlaf, Wellness oder Ablenkung. Auch gut gemeinte Entspannung hilft nicht weiter, wenn das Grundmuster bestehen bleibt. Was es braucht, ist ein genaues Hinsehen: Wie konnte es so weit kommen? Was war zu viel? Was hat gefehlt?

Resilienz entsteht durch Aufmerksamkeit, Zuwendung und Selbstfürsorge im Alltag. Ohne Druck, ohne Anspruch auf schnelle Veränderung. Denn was nicht passieren darf, ist zusätzlicher Stress durch neue Erwartungen – auch nicht durch Coachingziele.

Es geht dann darum, kleine, tragfähige Schritte zu erarbeiten.

Warum Coaching in dieser Phase sinnvoll sein kann

Coaching ersetzt keine Therapie. Aber es kann genau dann helfen, wenn die Bereitschaft da ist, genauer hinzuschauen: Ich will nicht zurück in den alten Trott. Ich will verstehen, was ich verändern kann.

Im Resilienz Coaching geht es um Klärung, um Beziehung zu sich selbst, um Handlungsspielraum.

Worum es konkret geht:

  • Selbstwahrnehmung schärfen
    Was passiert in mir? Welche inneren Alarme melden sich? Wo überhöre ich mich regelmäßig?
  • Akzeptanz entwickeln
    Die eigenen Grenzen und die Endlichkeit der eigenen Ressourcen erkennen – nicht als Schwäche, sondern als Realität.
  • Selbstfürsorge als Verantwortung verstehen
    Ein Nein zu anderen ist oft ein Ja zu sich selbst. Selbstfürsorge ist Voraussetzung für tragfähige Beziehungen und gute Entscheidungen.
  • Kreative Hoffnungslosigkeit zulassen
    Wenn klar wird: So geht es nicht weiter – entsteht Raum für Neues. Veränderung beginnt oft dann, wenn man aufhört, sich im Kreis zu drehen.
  • Unabhängigkeit von äußerer Bewertung stärken
    Das eigene Wohlbefinden nicht in die Hände anderer legen. Wer nicht ständig auf Rückmeldung anderer wartet, findet mehr Ruhe in sich selbst.

Was Resilienz in meinem Verständnis bedeutet

Resilienz ist kein Panzer. Keine Härte. Kein Heldentum. Sie ist auch keine Schutzhülle gegen das Leben.

Resilienz ist eine elastische Haut – durchlässig, empfindsam, lernfähig. Sie schützt, aber sie verbindet auch. Sie erlaubt es, Grenzen zu spüren und zu setzen. Sie kann verletzlich sein – und sich selbst heilen. Sie erneuert sich ständig.

Resilienz ermöglicht ein Sowohl-als-auch

Ich kann klar sein – und mitfühlend. Ich kann mich abgrenzen – und verbunden bleiben. Ich kann Verantwortung übernehmen – und zugleich für mich sorgen.

Emotionen sind keine Störung

Viele haben früh gelernt: Gefühle sollen kontrolliert, nicht gezeigt werden. Besonders im Beruf. Stabil, leistungsfähig, neutral – das ist das Bild. Doch was unterdrückt wird, meldet sich oft körperlich zurück.

Emotionen sind keine Störung. Sie sind Botschaften. Wenn Wut auftaucht, ist oft ein Wert verletzt. Wenn Angst aufkommt, fehlt Sicherheit. Wenn Traurigkeit da ist, zeigt sie: Etwas ist verloren gegangen.

Im Coaching geht es darum, diese Signale zu lesen – und in Beziehung zu ihnen zu treten. Nicht Kontrolle, sondern Kontakt. Nicht Vermeidung, sondern Hinwendung.

Akzeptanz ist kein Aufgeben

„Ich muss das jetzt akzeptieren“ – dieser Satz klingt oft wie Resignation. Doch gemeint ist etwas anderes: ein bewusstes Dabeibleiben. Anerkennen, was gerade da ist. Auch das Unangenehme. Auch das Ungewisse.

Echte Akzeptanz ist kein Zustand. Sie ist ein Prozess. Und sie ist Voraussetzung dafür, dass Veränderung überhaupt möglich wird.

Wenn Wertschätzung fehlt

Viele, die erschöpft sind, haben lange für andere funktioniert. Oft über eigene Grenzen hinweg – in der Hoffnung auf Anerkennung.

Das ist nachvollziehbar. Wir sind soziale Wesen. In der Evolution war Zugehörigkeit überlebenswichtig – und dieses Muster wirkt bis heute. Doch auf Dauer braucht es eine innere Quelle von Stabilität: Selbstwertschätzung.

Nicht im Sinne von Selbstlob. Sondern als ruhige, verlässliche Beziehung zu sich selbst.

Im Coaching suchen wir diesen Zugang gemeinsam und lernen Selbstmitgefühl als Ressource kennen.

Fazit: Die Krankmeldung als Wendepunkt

Eine Krankmeldung ist kein Ende. Sie kann der Moment sein, in dem etwas kippt – weg vom Funktionieren, hin zu einer bewussteren Gestaltung des eigenen Lebens und einer guten Beziehung zu sich selbst.

Wer diesen Weg nicht allein gehen möchte, findet in meinem Resilienz Coaching eine professionelle, klare, zugewandte Begleitung.

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